Aufruf
zum 17ten T4 Umzug am Remembrance & Resistance Tag:
„Trauer“
der DGPPN – ekelerregend
Selten
wird so verlogen geheuchelt, wie von der DGPPN anläßlich
des „Bedauerns“ und der Trauer“ über die Opfer
systematischen ärztlichen Massenmords von 1939-49. Wie verlogen
diese Versuche eines angeblichen „Gedenkens“ und „Erinnerns“
organisiert wurden, um das Vergessen zu gewährleisten, wird
offenkundig, wenn bei derselben Versammlung* ein neuer Präsident
der DGPPN gewählt wird, Prof. Peter Falkai, der gleichzeitig
Präsident der Biologischen Psychiatrie ist, die mit einem
ihrer ehernen Referate der Erbhygiene huldigt: natürlich
wurde der alte Wein in einen neuen Schlauch umgegossen und zu
„psychiatrische Genetik“ umetikettiert.
Diese
Erbhygiene war die Rechtfertigungsideologie, mit der der systematische
Massenmord in den Gaskammern legitimiert werden sollte. Diese
Erbhygiene war der ideologische Kern dessen, was als Nazi-Genozid
weltweit bekannt geworden ist. Angeblich sollten bestimmte Verhaltensweisen
von Sündenböcken „krank“ sein. Obwohl es noch
nie einen kausalen Beweis dafür gab, noch geben kann, weil
es ein Kategorienfehler** ist, Gedanken und Gefühle, sowie
Gründe für Verhalten auf einen naturwissenschaftlichen
Seziertisch zerren zu können, wurde zusätzlich noch
dazugedichtet, diese angeblichen „Schädiger des Volkskörpers“
würden ihr Tun und Lassen vererben. Die angebliche „Krankheit“
sei genetisch veranlagt und durch Erbhygiene zu bekämpfen.
Damit sollte Nationalsozialismus zu angewandter Biologie werden
und die zielgerichtete Korrektur das Arbeitsfeld der Medizin,
insbesondere der Psychiatrie. Diese Rechtfertigungsideologie bildet
den Kern des Doktor-Nazi-Denkens und dessen singulärer Vernichtungsstrategie
- systematischer Massenmord bis 1949.
Auch
wenn laut Prof. Robert Jütte inzwischen eine unübersehbare
Vielfalt an (Doktor)Arbeiten über Details der Mordaktionen
entstanden ist***, bleibt der Eindruck, dass diese Vielfalt den
Blick dafür verstellen soll, welche Rechtfertigungsideologie
dazu diente, das Mordsystem zu legitimieren und das Handeln für
die Täter einfach zu machen: Psychiatrische Genetik, bekannt
unter den Namen „Erbhygiene“.
Wozu
also wurde ein „Erinnern“ von der DGPPN geheuchelt?
Um vorzutäuschen, jetzt sei angeblich die Geschichte „aufgearbeitet“
- was jetzt an psychiatrischer Genetik, Erbhygiene, getrieben
werde, sei weiß gewaschen von der braunen Soße. So
kann die Erbhygiene-Arbeitsgruppe der Biologischen Psychiatrie
den Weltkongress für Psychiatrische Genetik 2012 nach Hamburg
einladen, unterstützt von der DGPPN und insbesondere ihrem
gewählten Präsidenten. Dieser Weltkongress der Rechtfertigungsideologie
des Doktor-Nazi-Massenmords muss von allen verhindert werden,
die durchschaut haben, dass es sich bei der „Trauer“
der DGPPN lediglich um eine ekelerregende Heuchelei handelt.
Treffpunkt: Tiergartenstr. 4 am Montag, 2.5.2011 um 14 Uhr
der Umzug führt zur Geschäftsstelle der DGPPN in der
Reinhardtstraße 14 in Berlin Mitte.
Zu dem Umzug rufen auf:
Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener e.V., Landesverband
Psychiatrie-Erfahrener Berlin-Brandenburg. e.V.,
Irren-Offensive e.V., Werner-Fuss-Zentrum, Polish IAAPA Section
*
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie
und Nervenheilkunde (DGPPN) vom
24. - 27.11.2010 im ICC in Berlin
** Kategorienfehler, stehender Begriff in der Philosophie, siehe
z.B.: http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorienfehler
*** siehe: http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=3.75.77.9089
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